Menschen überzeugen

Überzeugen kann nur, wer überzeugt ist

Wer überzeugen will, muss überzeugt sein. Von der eigenen Botschaft. Und von der eigenen Fähigkeit, diese Botschaft auch übermitteln zu können. Damit sind wir beim Themenblock “Selbstsicherheit, Klarheit, Souveränität” angelangt.

Wer überzeugt davon ist „Ich habe mich nicht gut vorbereitet!“ wird genau dies ‚rüber bringen. Besser wäre doch: „Ich habe etwas Wichtiges mitzuteilen und bin sehr gut auf diesen Moment vorbereitet.“

Wie gelingt das?

1. Gut vorbereitet sein

Schwierige Botschaften zuvor laut aussprechend üben, mehrfach. Eine Uhr mitlaufen lassen, um realistisch einschätzen zu können, wie lange der Beitrag laufen wird, sofern es keine Unterbrechungen gibt. Das macht sich auch gut als präzise Ankündigung: „Ich werden Ihnen in 3 Minuten aufzeigen, was…“

Für eventuelle Unterbrechungen überlegen Sie sich vorab gute Reaktionen. Hinweise dazu finden Sie in der Kategorie „Schlagfertigkeit.“

2. Selbstzweifel disziplinieren

Ein wenig Lampenfieber ist nützlich und hilfreich – bitte nicht zu 100% weg trainieren, anderenfalls könnte Ihre Rede allzu glatt wirken und als Desinteresse fehl-interpretiert werden. Etwas Aufregung hingegen kann wie Engagement wirken.

Wenn Stress und Zweifel überwiegen, allerdings, dann brauchen Sie Maßnahmen. Für mehr Gelassenheit, Souveränität, Selbstsicherheit. Schauen Sie in der Kategorie nach und in meinem Blog mehr-Mut.org

3. Die Konzentration auf das lenken, was gut vorbereitet ist

Nervöse machen oft einen vermeidbaren Denk-Fehler: Sie malen sich in ihrer Fantasie aus, was alles schief gehen kann. Erinnern sich an die letzten Pannen und Peinlichkeiten. Das schwächt! So etwas ist nur denjenigen anzuraten, die allzu leichtfüßig, schlecht vorbereitet, überheblich an ein Mikro treten.

Den Menschen, die hohe Ansprüche an sich und andere haben, daraus aber eigene Fallgruben konstruieren, ist etwas anderes zu empfehlen: Lenken Sie Ihre Gedanken auf die gute Vorbereitung, auf Ihr Wissen. Sagen Sie es zu sich selbst: „Ich weiß viel über das Thema und bin sehr gut vorbereitet.“ Wieder und wieder. Man nennt das „Autosuggestion“ oder auch „Innerer Dialog.“

4. Dafür sorgen / davon überzeugt sein, dass die eigene Absicht eine gute ist

Hier geht es um Ihre Motive. Sind diese rechtschaffen und ehrlich, bringen Sie Ihren Zuhörern einen Nutzen, eine Wahrheit, haben Sie etwas zu sagen, was wichtig für das Publikum ist, dann wird Ihre Überzeugungskraft hoch sein.

Sogar dann, wenn die Botschaft eine heikle ist.

Wie können Hochstapler und Lügner dann so überzeugend wirken?

Auf diese Frage mag es viele Antworten geben. Einige davon:

Diese Menschen sind überzeugt davon, dass ihnen das Geforderte zusteht. Oder dass die Zuhörer ohnehin dumm sind (was insofern sogar stimmen mag, als sie den Bluff nicht durchschauen). Oder unsere Lügner konzentrieren sich wirksam auf genau die Teile ihrer Aussage, die eben nicht gelogen sind, sondern der Wahrheit entsprechen.

Überzeugen braucht ein Bündel an Voraussetzungen

Das ist jetzt keine neue Erkenntnis. Wie immer in der Kommunikation, wie schon im Beitrag “Mosaik” beschrieben: Wem es gelingt,

– die eigenen Anliegen klar zu wissen,

– etwas Gutes zu sagen,

– die Motive der Zuhörer zu erreichen,

– den Zuhörern das Verstehen zu erleichtern,

– geeignete Argumente und Formulierungen zu verwenden,

– auch bei Widerspruch und Widerstand ruhig und stabil zu bleiben,

dieser Mensch wird überzeugen.